Rolls-Royce New Phantom BJ 1925
Dieses seltene sowie selten schöne Exemplar fahrbarer Automobil-Geschichte haben wir von einigen Macken befreit und damit mfk-fähig gemacht, vorgeführt, Veteranen-Status!
Danke für diesen sehr schönen und aber auch sehr anspruchsvollen Auftrag.
Fast 20 Jahre baute Rolls-Royce den Silver Ghost, die Konkurrenz hatte aufgeholt und der englische Autobauer stand unter Zugzwang. 1925 wurde daher der “New Phantom” (später Phantom I) präsentiert, welcher zwar auf dem Fahrgestell des Silver Ghost aufbaute, aber mit einem neuen, «obengesteuerten» Motor brillierte, der aus 7,7 Liter Hubraum und sechs in zwei Blöcken angeordneten Zylindern mit je zwei Zündkerzen rund 100 PS schüttelte, genug für Höchstgeschwindigkeiten jenseits von 120 km/h. Wie die letzten Silver Ghost war er mit einem aufwändigen Bremssystem an allen vier Rädern ausgerüstet, der Rahmen bestand aus einem Leiterrahmen von U-Profilen, dessen Traversen verschraubt waren. Vorne wie hinten fuhr der Rolls mit Starrachsen.
Wie beim Vorgänger verkaufte Rolls-Royce nur das rund 1,5 Tonnen schwere Fahrgestell, während Karosseriebauer wie Park Ward, Mulliner oder Hooper für die vom Käufer gewünschten Limousinen- oder Cabriolet-Aufbauten verantwortlich waren. Insgesamt wurden knapp über 3’450 “New Phantom” gebaut. Anlässlich des Erscheinens des Phantom II wurden diese dann rückwirkend Phantom I genannt.
Frederick Henry Royce, dem Ingenieur hinter Rolls-Royce, ging Perfektion über alles. Er sah seine Autos als handwerkliche Meisterstücke, die mit den besten Materialien und der höchstmöglichen Qualität gefertigt werden mussten. Nicht modernste Technologien und Konstruktionsprinzipien waren ihm wichtig, sondern ein störungsfreies Funktionieren auf lange Zeit. Diese Zuverlässigkeit liess er einmal auf einer Langstreckenfahrt, dem 15000 Meilen langen «Scottish Trial» beweisen. Ohne Probleme legte dies ein Silver Ghost zurück.
Die überdurchschnittliche Zuverlässigkeit so eines RR verlangt auch vom Besitzer einiges ab. Paul Simsa schrieb in seinem Fahrbericht „Unter dem linken Trittbrett sieht man Flügelschrauben; das Trittbrett ist zugleich Deckel des grossen Werkzeugkastens, in dem die Schlüssel in grün ausgeschlagenem Instrumentenkasten schlummern. Sie werden gebraucht, denn man darf sich nicht vorstellen, die legendäre Haltbarkeit der Rolls-Royce bedeute, dass sie keine Pflege brauchten. Im Gegenteil, hier wird die Pflege zum Kult. Es ist kein Wagen für den Herrenfahrer. Wer einen Rolls-Royce hatte, hatte auch einen Chauffeur. Dieser wurde vierzehn Tage im Werk geschult, er konnte das Handbuch auswendig …“
Die Erkenntnis, dass ein Phantom I nur bei kontinuierlicher Pflege auf lange Sicht Freude bereitet, musste auch mancher Käufer erkennen, wenn er sich den Rolls-Royce als Oldtimer zulegte. Denn nur wenn Schmierkreisläufe perfekt durchgängig waren, der Motor sich in perfektem Zustand befand, Bremsen nach Vorschrift gewartet wurden und dem Chassis die notwendige Zuneigung entgegengebracht wurde, blieb der majestätische Wagen zuverlässig. Diese Erkenntnis gilt nicht nur für einen RR. Wir freuen uns sehr, dass wir diese ständige Pflege, sprich das gesamte Fahrzeugmanagement, nicht nur für dieses seltene Exemplar, sondern auch für eine ganze Reihe besonderer Fahrzeuge unserer Kunden übernehmen dürfen.